Nach offiziellen Zahlen leiden an der medizinischen Fakultät der WWU und dem Uniklinikum Münster jedes Jahr etwa 35.000 Mäuse, 40.000 Fische, 1000 Ratten, 130 Affen und 900 weitere Tiere wie Kaninchen, Schafe und Minischweine. Wir haben uns einige der Labore in 2019 und 2020 angeschaut. Man zeigte uns ganz stolz die Rattenhaltung in der Zentralen Tierexperimentellen Einrichtung am Albert-Schweitzer-Campus.

 

Warum man so stolz auf die Haltung der Ratten ist? Weil die Käfige doppelt so groß wie in anderen Laboren sind. Weil 3 bis 5 Ratten sich eine zweite Ebene in ihrem winzigkleinen Käfig teilen dürfen. Katastrophal! Die Grundfläche ist kaum größer als ein zugeklapptes Laptop und wenn eine Ratte sich nach oben streckt, stößt sie bereits an die Decke des Käfigs… Die 2. Ebene? Ein absoluter Witz. So bleibt den intelligenten und bewegungsfreudigen Tieren nichts anderes übrig, als sich eng aneinander zu kuscheln und hilflos auf ihr Ende zu warten.

 

Prof. Schlatt führt an der Zentralen Tierexperimentellen Einrichtung seit vielen Jahren seine Versuche an Affen durch. Er träumt u. a. davon, ein Medikament zu entwickeln, das die Zeugungsfähigkeit von alten Männern verlängert. Und ein weiteres, dass jungen Männern, die z. B. durch Krebs unfruchtbar geworden sind, die Zeugungsfähigkeit zurückgibt. Prof. Schlatt sagt, dass er es ungerecht findet, dass diese jungen Männer niemals Väter werden dürfen. Ja! Da geben wir ihm Recht. Natürlich ist das ungerecht!

 

Doch reicht dies als Begründung aus, Tiere zu quälen und zu töten? Ein Versuchsbeispiel aus dem Labor von Herrn Schlatt: Affen werden betäubt und durch Köpfen getötet. Aus ihren Hoden werden kleine Gewebestücke geschnitten. Nun nimmt man Nacktmäuse, die durch einen Gendefekt ein stark geschwächtes Immunsystem haben, sodass ihre Körper fremdes Gewebe nicht abstoßen. 20 Mäusen werden unter Narkose je 6 kleine Affenhodengewebestücke unter die Rückenhaut gepflanzt. 15 weitere Mäuse werden „scheintransplantiert“, d. h. sie bekommen kein Hodengewebe, sondern etwas anderes transplantiert. Im Laufe von 20 Wochen sterben 7 Mäuse. Die Überlebenden werden nach 20 Wochen durch einen Stich ins Herz unter Narkose getötet. Die transplantierten Hodenstücke werden herausgeschnitten und untersucht. So etwas macht man bereits seit mindestens 15 Jahren!

 

Selbstredend hat die Forschung von Herrn Schlatt bis heute kein einziges Medikament auf den Markt gebracht. Er selbst führt die Pille für den Mann an, doch diese ist wegen der vielen Nebenwirkungen nie auf den Markt gekommen.

 

Die Affenhaltung bei Prof. Schlatt ist bedrückend, trostlos und beängstigend. Es ist schrecklich, die agilen Tiere, Marmosetten und Makaken, in so kleinen Käfigen zu sehen. Schlimm auch das künstliche Licht, der Gestank und der Lärm. Während ich, Ruth, das nur eine kurze Zeit aushalten musste, sind die Affen dem ihr Leben lang ausgeliefert. Ich habe auch die alten Affen gesehen, denen regelmäßig gegen ihren Willen ihr Sperma abgenommen wird. Sie sitzen meistens in Einzelhaft, da sie sich in den engen Käfigen wohl bis zum Tod bekämpfen würden. 

 

Prof. Schlatt gibt zu, dass man die Makaken nicht ohne Zwang aus den Käfigen bekommt. Die Käfige sind mit einem Schiebersystem ausgestattet, sodass die Tiere in eine Ecke gedrängt werden können. Wenn man sie mit Gewalt herausgeholt hat, bekommen die Tiere Ketamine zur Betäubung, um ihnen Sperma und Blutproben zu entnehmen. Übrigens: Bei Covance behauptet man ja gerne, dass die Affen freiwillig aus ihren Käfigen kommen. Das tun sie garantiert nicht, denn anders als Hunde kann man Affen nicht dressieren und für ein bestimmtes Verhalten mit Leckereien belohnen.

 

Bei einem Aufeinandertreffen sagte Herr Schlatt einmal zu mir, Astrid, ich würde doch auch abends in meinen Bau zurückkehren. Das wäre doch kein Unterschied zu seinen Affen. Ich war völlig konsterniert, konnte aber noch erwidern: „Ich gehe freiwillig in meinen Bau zurück und entscheide, wann und ob ich das tue. Das können Sie doch nicht ernsthaft mit dem Leben der Affen bei Ihnen vergleichen. Diese leben im Gefängnis, genauer – in der Todeszelle!“

 

 

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/news/aktuelle-news/2442-illegale-tierversuche-in-muenster-kein-einzelfall

 

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/news/aktuelle-news/2607-neues-tierversuchslabor-in-muenster-geplant

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